Der Bodensee im Alpenvorland ist mit einer Fläche von 536 Quadratkilometern flächenmäßig der drittgrößte See Mitteleuropas und grenzt an die Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz. Der Bodensee zwischen Bregenz und Bodman-Ludwigshafen ist knapp 64 Kilometer lang und zwischen Friedrichshafen und Romanshorn bis 14 Kilometer breit. Die Uferlänge des Schwabenmeers beträgt 254 Kilometern und die maximale Tiefe wird auf 254 Meter gelotet. Der Bodensee gliedert sich in die Teile: Überlinger See, Obersee und Untersee. Ober- und Untersee sind durch den Seerhein miteinander verbunden. Alpenrhein, Bregenzer Ach und die Argen sind die drei größten Zuflüsse des Sees.
Die Gemüseinsel Reichenau im Untersee ist mit 430 ha die größte Insel im Bodensee gefolgt von der Insel Mainau im Osten des Obersees. Sehr bekannt ist auch die Blumeninsel Mainaumit dem barocken Deutschordensschloss, das für Besucher in Teilen offensteht.
Navigation und Pegelstände
Die Navigation am Bodensee ist einfach, da es seewärts der Seezeichen bei einem Konstanzer Pegel von 2,5 Meter eigentlich keine Untiefen unter 2 Metern gibt (Altenrhein mal ausgenommen). Die Flachwasser- und Naturschutzzonen erstrecken sich alle entlang der Uferzonen und sind mit durchnummerierten Seezeichen markiert. Am Obersee beginnt die Nummerierung vom Seezeichen 1 im Konstanzer Trichter und läuft im Uhrzeigersinn entlang des Ufers bis zum Seezeichen 99 vor der Altrheinmündung. Vor dem Schweizer Ufer geht es dann wieder bei 1 los und läuft bis zum Seezeichen 40 vor dem Kreuzlinger Hafen.
Die Tiefenangaben in den einschlägigen Revierführern beziehen sich auf einen Konstanzer Referenzpegel von 2,50 Metern, der aber nur alle paar Jahre bei Niedrigwasser erreicht wird. Um die aktuelle Tiefe zu berechnen, benötigt man den aktuellen Wert des Pegel Konstanz und rechnet das dann auf den Referenzpegel um. Die Tiefenangaben in den Karten beziehen sich jedoch nicht auf den Referenzpegel, sondern auf eine Höhe von 395,45 Meter über NN, was einem Pegelstand Konstanzer Brücke von 3,56 Metern entspricht. In der Praxis spielt das aber kaum eine Rolle.
Kima Bodensee
Der riesige Wasserspeicher des Bodensees sorgt für ein gemäßigtes Klima mit häufigem Nebel in den Wintermonaten und Schwüle im Sommer. Die Sommer sind oft schwachwindig, vorherrschend kommt der Wind aus südwestlichen Richtungen. Unter Wassersportlern sind plötzlich auftretende Sommergewitter mit starken Böen berüchtigt. Nicht ungefährlich sind auch Föhnstürme. Der Föhn ist ein warmer Fallwind aus den Alpen, der sich meist vom Rheintal aus auf den Obersee ausbreitet und zum Teil orkanartige Böen mit hohem Wellengang mit sich bringt. Um Wassersportler vor starken Winden zu warnen, gibt es am Bodensee ein Windwarnsystem, das in die Regionen West, Mitte und Ost unterteilt ist. So kann vor regional auftretenden Starkwinden gezielt gewarnt werden. Dabei gibt es zwei Warnstufen:
• Starkwindwarnung: 40 orangefarbige Blitze pro Minute (Windböen zw. 25 und 33 Knoten) • Sturmwarnung: 90 orangefarbige Blitze pro Minute (Windböen von über 33 Knoten)
Häfen am Bodensee
Die nautische Infrastruktur am Bodensee ist hervorragend ausgebaut. Das Angebot reicht dabei von großen, privat betriebenen Marinas über kommunale Häfen bis hin zu Yachtclubs mit eigenen Liegeplätzen. Häfen wie Konstanz oder Bregenz bieten dabei die Möglichkeit das quirlige Leben und historischen Innenstädte zu entdecken während z.B. die Schweizer Marina Rheindorf eher für ruhesuchende Naturliebhaber geeignet ist. Abwechslung ist also gegeben.
Die meisten Häfen verfügen über Gastliegeplätze, die man entweder beim Hafenmeister erfragen oder an den für den Bodensee typischen Tafeln „Liegeplatz belegt / frei bis“ erkennen kann. Das Anlegen in der Box ist die häufigste Methode zum Festmachen einer Yacht am Bodensee. Dabei ist auf die Länge aber vor allem auch auf der Breite der Dalben zu achten. Viele Häfen haben aber auch Stege, an denen man festmacht. Die im Mittelmeer gängige Methode des Festmachens mit Muringleine kommt am Bodensee nur selten zum Einsatz.