Sardiniens Top-Revier: Costa Smeralda und das Maddalena-Archipel
Die Smaragdküste, die Costa Smeralda, im Nordosten Sardiniens: Seit in den Sechziger Jahren der Prinz Karim Aga Khan mit seiner Segelyacht dort segelte und sich verliebte, ein Sehnsuchtsort. „Grüne und graue Berge stürzen ins Meer, ein Teppich aus violetten und gelben, roten und blauen Blumen duftet in der Luft.“ Dank der Vision des Prinzen, diese Pracht für ruhesuchende VIP als Alternative zu den überfüllten Badeorten in Südfrankreich als Rückzugsort zu erschließen, ist die Costa Smeralda eines der beliebtesten Reviere der Welt.
Der schroffe, zerklüftete und von Einheimischen „Monti di Mola“ genannte Küstenstreifen war lange Zeit Megayachten und Millionären vorbehalten. Heute sind die Buchten voll von Motor-, Segel- und Charteryachten aller Couleur. Fast gehört es zum Standardprogramm, im Nordosten Sardiniens, zwischen Olbia, der Insel Tavolara und Santa Teresa Gallura zu segeln. Entsprechend voll sind die schönen Ankerbuchten und weltbekannten Häfen wie Porto Cervo, Portisco und Poltu Quatu. Trotz gesalzener Preise ist in der Hauptsaison Glückssache, einen Liegeplatz zu ergattern.
Darum breitet sich der nautische Verkehr nach Norden aus: Am Rand zur Meerenge Bocche di Bonifacio bietet die Inselgruppe Arcipelago di La Maddalena an fünf großen und einer Unmenge kleinerer Inseln atemberaubend schöne Ankerbuchten und charmante, kleine Marinas. Als Naturschutzgebiet und Nationalpark ist das Maddalena-Archipel gebührenpflichtig und in verschiedene, kontrollierte Schutzzonen aufgeteilt (Infos auf: lamaddalenapark.it).
Mit Beginn der Segelsaison, die im Mai mit den Regatten des Yacht Club Costa Smeralda beginnt, kommen die ersten Megayachten aus der Karibik und anderen Revieren herüber. Im Hochsommer drängt sich alles, was Rang, Namen oder einfach einen Kiel hat, in dem begrenzten Platz.
Speziell im Maddalena-Archipel empfiehlt sich, früh in das Zielgebiet aufzubrechen, um einen bequemen Ankerplatz zu erwischen. Bei der abendlichen Rückkehr wohl dem, der einen der wenigen Tagesliegeplätze bekommen hat (Reservierung ist oft nur am gleichen Tag möglich) – oder eines der ersten Boote an der Hafeneinfahrt. „Ormeggiatori“ im Schlauchboot bringen die Gäste an den Liegeplatz und helfen mit den Mooring-Leinen. Übrigens legt man römisch-katholisch an, mit dem Heck zum Steg.
Aber weil alles, was unglaublich schön ist, ja oft ein schnelles Ende hat, wird an der Costa Smeralda etwa Ende September alles eingemottet, Türen und Fenster für den Winter verriegelt. Die Häfen leeren sich schlagartig. Bis zum nächsten Sommer gehört die Costa dann den Einheimischen und einigen überwinternden Seewölfen, den „Lupi di Mare“. Menschen, die die Einsamkeit schätzen und die Smaragdküste so erleben, wie damals Prinz Aga Khan.